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Vorsicht!
Falsche Münzen
Das Fälschen von Münzen
scheint heute aus Sicht des Laien kaum mehr ein lohendes
Geschäft zu sein. Trotzdem tauchen in der Schweiz
regelmässig neue Fälschungen von Umlaufmünzen
auf. Waren dies bis in die 80 er Jahre hauptsächlich
Güsse von minderwertiger Qualität, so sind
es heute hochstehende Prägungen, die sich nicht
ohne weiteres von den echten Münzen unterscheiden
lassen. Das heisst, dass die Münzenfälscher
verfügen über immer professionellere Einrichtungen
.Während die Güsse von Umlaufmünzen früher
häufig von kleinen Fälschern mit primitiven
Mitteln und grossem Aufwand hergestellt wurden, so stehen
wir heute professionellen Banden, die mit einem modernen
Maschinenpark ausgerüstet und international tätig
sind, gegenüber. Die Falsifikate, seien dies nun
Nachahmungen von schweizerischen oder ausländischen
Umlaufmünzen, sind in der Regel von einer hohen
Wiedergabequalität und tauchen meist in grösserer
Anzahl auf. Die Fälscher verfügen also über
ein gut organisiertes Verteilnetz. Trotz des grossen
Aufwandes muss sich dieses Geschäft für die
Falschmünzer lohnen.Nur die Tatsache, dass die
Schweiz so leicht überschaubar ist, hat unser Land
bisher von grösseren Falschgeldinvasionen bewahrt.
Weniger gut erging es vor ein paar Jahren Frankreich,
das ein neues 10 Francs Stück bereits kurze Zeit
nach Ausgabe wieder zurückziehen musste, da die
meisten zirkulierenden Stücke falsch waren.Ein
neuer Trend, der in der letzten Jahren zu beobachten
ist, ist eine Zunahme bei den Fälschungen von Sammlermünzen.
Das Kopieren von numismatischen Raritäten ist ein
lohnendes Geschäft, denn der Unterschied zwischen
den Herstellungskosten und dem zu erwartenden Verkaufserlös
ist zum Teil enorm!! Da rare Sammlungsstücke von
Numismatikern sehr kritisch betrachtet werden, zeichnen
sich solche Falsifikate meist durch hohe Wiedergabequalität
aus.
Fälschungsarten:
1. Guss:
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Meist finden einfache Gussformen
aus Gips oder Metall Anwendung. Als Gussmetall
kommen in der Regel tiefschmelzende Blei- und
Zinnlegierungen zum Einsatz. Güsse sind gewöhnlich
leicht an ihrem Aussehen, ihrer Farbe oder an
ihrer unzugänlichen Qualität erkennbar.
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2. Prägung mit Stempelherstellung nach konventioneller
Art:
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Das Münzbild wird mittels
einer Reduktionsmaschine von einem Modell auf
ein Stück Stahlübertragen oder direkt
in Münzgrösse in Stahl gestochen. Die
Qualität der Prägungen ist weitgehend
von der Sorgfalt, mit der die Arbeiten ausgeführt
wurden, abhängig. Das heisst die Reproduktionen
können sehr gut aber auch sehr plump sein. |
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3. Prägung mit Stempel durch Elektroerosion:
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Bei dieser Fälschungsmethode
wird das Münzbild einer echten Münze
durch Funkenerosion auf ein Werkstück aus
Stahl übertragen. Etwas vereinfacht gesagt,
muss das Stahlstück anschliessend nur noch
in die rechte Form gebracht und gehärtet
werden und schon ist der falsche Prägestempel
fertig. Diese Fälschungsverfahren ergibt
bei sauberem Arbeiten ausgezeichnete Resultate.
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4. Prägung mit Stempelherstellung durch galvanisches
Verfahren:
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Bei diesem neuen Fälschungsverfahren
wird das Münzbild einer echten Münze
durch ein elektrogalvansiches Verfahren reproduziert.
Mit dieser Methode, die bei uns (Schweiz) bisher
noch nicht in Erscheinung getreten ist, soll eine
noch bessere Wiedergabequalität als bei der
Elektroerosion erreicht werden.
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5. Manipulierte Münzen:
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Dabei werden echte Münzen
zu missbräuchlichen Zwecken manipuliert.
Ziel ist es durch Veränderung von Jahrzahlen
oder durch Vorgaukeln einer besonderen Legierung
mittels eines galvanischen Ueberzuges numismatische
Raritäten vorzutäuschen und diese anschliessend
mit Gewinn zu verkaufen oder aber mit im Durchmesser
vergrösserten oder andersartig bearbeiteten
Umlaufsmünzen in Automaten Waren oder Leistungen
zu erschleichen. |
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Quelle: Bewilligter Abdruck von Swissmint |
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